Kiwi, Weinreben u.a.

Kiwi, Weinreben und Co sind Obstarten, die vorwiegend für das Weinbauklima geeignet sind


Sie bevorzugen eine Pflanzung in sonnigen und windgeschützten Lagen. Werden sie dennoch in anderen Regionen angesiedelt, müssen die Pflanzen im Winter entsprechend ”eingepackt” werden.

Fotolia_ SchliernerKiwi

Erziehung und Schnitt

Bei den Kiwis unterscheidet man die selbstfruchtenden (einhäusigen) Sorten, d.h. es sitzen weibliche und männliche Blüten auf einer Pflanze, und diejenigen, die zur Befruchtung zusätzlich andere Pflanzen benötigen, d.h. auf einer Pflanze sind nur weibliche oder männliche Blüten vorhanden (zweihäusig). Eine männliche Kiwipflanze reicht aus, um bis zu 7 weibliche Pflanzen zu befruchten.

Nach dem Einpflanzen wird der Haupttrieb (meist nur ein Trieb vorhanden) etwas eingekürzt, um eine Seitenverzweigung zu erzielen. Die Seitentriebe werden z.B. an einem Gerüst, Zaun oder Pergola befestigt und wenn sie die gewünschte Länge oder das Ende der Rankhilfe erreicht haben, eingekürzt. Diese waagrechten Triebe bilden im zweiten Standjahr wiederum Seitentriebe, die im Sommer auf 4-6 Blätter eingekürzt werden. Der Abstand zwischen den Seitentrieben sollte ca. 40 – 50 cm betragen. Im dritten Jahr entstehen dann an diesen Trieben die eigentlichen Fruchttriebe. Sobald der Fruchtansatz gut sichtbar ist, werden diese im Juli/August nach dem 4. oder 5. Blatt über der Frucht eingekürzt. Dadurch kommt mehr Licht an die Kiwis und sie werden aufgrund der geringeren Blattmasse besser mit Nährstoffen versorgt.

Im Februar/März werden die Triebe, an denen sich im letzten Jahr Früchte gebildet haben, auf 5-6 Knospen zurückgeschnitten, ebenfalls werden alle Schlingtriebe entfernt. Das Auslichten zu dicht stehender Seitentriebe und das Wegschneiden von Steiltrieben fördert die Belichtung der künftigen Fruchttriebe. Das Schneiden sollte bis Mitte März beendet sein, da Kiwis einen sehr hohen Saftdruck haben und daher leicht ausbluten können. Ein früher Schnitt ist wegen der Gefahr des Frosteintritts zu hoch.

Kiwi brauchen einen humosen, sauren Boden (ähnlich wie Azaleen und Rhododendron) und Wassergaben in trockenen Sommern.

 

Red bunch of grapes in the vineyardWeinreben

Aufbau der Rebe nach dem Pflanzen

Erziehung z.B. an Pergola oder Laubengang: Nachdem die Rebe gepflanzt ist, wird ein Trieb (andere Triebe entfernen) der aus der Veredlungsstelle wächst soweit nach oben gezogen, bis er die gewünschte Höhe erreicht hat, dann wird er abgeschnitten. Evtl. entstehende Seitentriebe (Geiztriebe) werden weggeschnitten. Aus diesem Haupttrieb, der im Laufe der Jahre verholzt, entwickeln sich unterhalb der Schnittstelle mehrere Austriebe, die in die vorgesehene Richtungen an der Pergola bzw. an einer anderen Vorrichtung gezogen werden. Nach Erreichen der gewünschten Länge können die Triebe eingekürzt werden.


Bogenerziehung bei niedrigen Wandspalieren oder freistehenden Reben: Ein Trieb, der aus der Veredlungsstelle wächst, wird nach oben gezogen und bei dieser Form der Erziehung nach ca. 80 – 100 cm zurückgeschnitten. Der Trieb sollte 8 – 10 mm stark sein. Ist er zu dünn oder zu kurz, wartet man bis nach dem Austrieb im Mai und lässt wiederum nur einen Trieb in die Höhe wachsen, der später auf 80 – 100 cm zurückgeschnitten wird. Die Triebe, die sich unterhalb dieser Schnittstelle bilden, sind für den weiteren Aufbau wichtig. Die untersten zwei Triebe sind die Grundlage für die erste Etage. Alle weiteren Triebe werden ausgebrochen bzw. abgeschnitten. Die verbliebenen beiden Triebe werden angebunden und nach oben wachsen gelassen. Im kommenden Frühjahr werden diese dann waagrecht an die vorgesehenen Etagendrähte gebunden. Wenn die Rebe die erste Etage mit ihrem Wuchs nahezu ausfüllt, kann je nach Bedarf eine zweite Etage (so wie die erste) aufgebaut werden.

Der Weinreben-Schnitt

Geschnitten wird bei frostfreiem Wetter Anfang Februar/Anfang März. Ein späterer Schnitt kann zum Ausbluten der Triebe führen, da der Saftstrom der Pflanze im Frühjahr wieder einsetzt. Wird die Pflanze nun zurückgeschnitten, so verringert sich die Zahl der Knospen und somit auch der Blüten, die am Stock verbleiben. Dies ist beim Schnitt gewollt, um die Qualität der Trauben zu verbessern. Die Blüten entstehen an den grünen diesjährigen Trieben (Seitentrieben), die an den Trieben des Vorjahres gewachsen sind. Der einjährige Trieb (Seitentrieb) wird auf 1-2 Augen (Knospen) eingekürzt. Aus diesen Augen wachsen wiederum 1-2 Fruchttriebe mit jeweils 2-3 Trauben. Beim Schnitt ist darauf zu achten, dass nicht direkt über dem Auge geschnitten wird, sondern 1-2 cm darüber. Der Abstand zwischen den einzelnen Zapfen sollte ca. 20 cm betragen, da sonst das Laub zu dicht wird und dies vermehrt zu Pilzkrankheiten führen kann. Zu lange Triebe können im Sommer auf 6-10 Blätter über der letzten Traube zurückgeschnitten werden. Dadurch wird ein gutes Ausreifen durch die bessere Belichtung und Belüftung erzielt.

 

Almonds on treeMandelbäume

Mandelbäume müssen nicht unbedingt jährlich geschnitten werden. Wenn es unerlässlich ist, sollte aufgrund der Pilzanfälligkeit von Mandelbäumen nach der Ernte geschnitten werden, da die Wundverheilung dann schneller eintritt und Infektionen vorgebeugt werden. Ein klassischer Obstbaumschnitt ist hier nicht nötig. Es werden lediglich kranke, sich kreuzende oder zu dicht stehende Äste entfernt.

 

Fotolia_56151797_ ValenikerFeigen

Feigen erhalten im Frühjahr einen Auslichtungsschnitt, bei dem krankes Holz, zu dicht stehende und sich kreuzende Triebe weggeschnitten werden. Dadurch wird eine zu starke Beschattung der Früchte vermieden. Beim Schnitt wird immer auf eine Knospe oder eine Verzweigung zurückgeschnitten. Jüngere Pflanzen können etwas mehr gestutzt werden, um einen kräftigen Aufbau zu erzielen. Später wird weniger geschnitten. Da Feigen am zweijährigen Holz (Vorjahrestriebe) die Früchte tragen, empfiehlt es sich, nicht radikal zu schneiden, da sonst die Ernte gering oder ganz ausfällt.

 

Fotolia_65546886_ MIKYIMAGENARTEOliven

Grundsätzlich kann die Olive bei Bedarf ganzjährig (nicht während der Blüte, wenn ein guter Früchtansatz gewünscht ist) geschnitten werden, wenn z.B. eine Kugelform erhalten werden soll. Ansonsten ist der beste Zeitpunkt das Frühjahr. Es werden alle abgestorbenen, schwachen un sich kreuzende Äste herausgeschnitten und die langen Triebe auf die gewünschte Länge eingekürzt. An diesen Schnittstellen bilden sich i.d.R. mehrere Neutriebe, wodurch eine dichte und kompakte Krone entsteht. Um einen Olivenbaum in seiner natürlichen Form zu erhalten, so wie in südlichen Ländern, kann auf einen Schnitt auch verzichtet werden. Allerdings wird er dann sehr groß und nimmt entsprechend Raum ein.